Der Aufstieg ist vergleichbar mit dem Grundspiel, denn für Quests und Kämpfe erhält man Erfahrungspunkte. Wer schon Erfahrung mit „Mount & Blade“ hat, dürfte sich sogleich heimisch fühlen. Es handelt sich wieder um einen Mix aus vertrauten und neuen Elementen, indem man z.B. Punkte verteilen kann, um stärker, klüger, geschickter oder besser im Kampf zu werden. Hinzu kommt die neue Fähigkeit für Feuerwaffen, die einem anzeigt, wie gut man schießt. Spezialfähigkeiten wie Wundversorgung sorgen beispielsweise für bessere Heilung.
Bauern lassen sich in „Fire and Sword“ nicht mehr zu Kriegern machen. Stattdessen wirbt man Profis an. Die findet man zumeist nur in Söldnerlagern, von denen es für jedes Volk eines gibt. Dort bekommt man ausgebildete Soldaten, eingeteilt in Fußtruppen, Schützen oder Reiter. Mit entsprechender Fähigkeit kann man die Einheiten trainieren, bis sie irgendwann aufsteigen. So wird aus einem einfachen Kavalleristen ein Veteran. Ansonsten muss man auf die Söldner in den Tavernen zurückgreifen, die es schon beim Vorgänger gab. Dort warten auch Kampfgefährten, die man gegen Geld in seine Gruppe aufnehmen kann. Kämpfe zu Pferde sind wieder Hauptbestandteil im neuesten Teil der „Mount & Blade“-Serie - dieses Mal durchs Schießen ergänzt. So führt man von Beginn eine geladene Pistole mit sich, für die man ständig Munition braucht. Damit trifft man im Idealfall einen Gegner.
Am Anfang einer Karriere gilt es, dem Gegner viel Augenmerk zu widmen. Zwei Schläge einer Nahkampfwaffe können schon das Ende bedeuten, Pulks von Feinden sollte man besser meiden. Aber auch auf Entfernung droht jetzt die neue Gefahr der Musketenschüsse. Sicher kann man sich also nie sein. Doch irgendwann muss man näher ran, um seinen virtuellen Kameraden helfen, da die oft in der Unterzahl sind. Wenn alle Feinde niedergekämpft sind, geht es ans Plündern. Die gesamte Beute kann man auf dem Markt versilbern oder selbst nutzen. Abseits des Schlachtfeldes gibt es gleich mehrere Neuerungen. Mit den neuen Nationen haben es neue Städte ins Spiel geschafft, darunter bekannte Metropolen wie Krakau oder Warschau. Deren Herrscher beschäftigen euch erst einmal mit altbekannten Aufträgen: Briefe von Stadt zu Stadt tragen. Auch damals war Networking schon alles und schließlich lernt man so die unterschiedlichsten Personen, Gutsherren und Herrscher kennen, die früher oder später zum entscheidenden Sprung auf der Karriereleiter verhelfen können .
Und es heißt wieder Festungen einzunehmen und Städte zu erobern, vorausgesetzt man hat genug starke Männer. Beim Belagern kann man neben dem Sturmangriff auch die Wache bestechen, Mauern sprengen oder den Brunnen vergiften, um die Kampfkraft der Verteidiger zu schwächen.
Man kann jetzt jederzeit zwischen Sandbox- oder Story-Modus wechseln, während man das neue verbesserte Belagerungssystem ausprobiert. Es gibt mehr politische Intrigen, ein neues Wirtschaftssystem mit der Möglichkeit Geld anzulegen und der Option, seine Armee selbst auszustatten. So obliegt einem selbst die Entscheidung über Waffen und Rüstung seines Gefolges. „Fire and Sword“ verfügt über sieben neue Mehrspieler-Karten, zu denen so exquisite wie ein Nomadendorf, der schmucke Kreml oder eine schwedische Burg gehören. Außerdem gibt es einen weiteren kompletten neuen Mehrspieler-Modus. Für einen hohen Wiederspielwert gibt es jetzt mehrere mögliche Spielenden.
FAZIT |
Viele werden zunächst etwas skeptisch sein ob des neuen, im 17. Jahrhundert angesiedelten Szenarios. Doch keine Sorge, das historische Rollenspiel weiß bereits nach kürzester Zeit zu fesseln. Das Setting macht Spaß und ist dank des weit im Osten angesiedelten historischen Hintergrunds eine schöne Abwechslung zu vielen der inzwischen doch arg angestaubten Mittelalterplots. „Mount & Blade Fire and Sword“ ist ein hervorragendes Spiel und macht ganz schnell süchtig nach einer immer größeren und besseren Armee. Die Schusswaffen als Neuerung sind gut eingebunden, da sie gefährlich, aber der frühen Zeit entsprechend noch ungenau sind. „Mount & Blade Fire and Sword“ birgt viele spannende Herausforderungen für Neulinge wie Veteranen bei der Planung des eigenen Aufstiegs vom Mantel und Degen-Helden zum Kriegsherrn.