Tsk, tsk, tsk. Lies das nochmal, vllt verstehst du es dann.
Firunien said:Dass Trumps Abschottungspolitik und Fokus auf Industrien die im natürlichen Prozess des freien Marktes verlagert werden den USA nicht gutes bringen wird ist mir klar.
Faebio said:Im Grunde, ja. Im globalem Sinne würde es allen schaden wenn Staaten begännen auf diese Art gegen globalisierung vorzugehen- treffen würde es natürlich wie immer vorallem die Unter- und Mittelschicht. Es gibt auch globale konzepte wie z.B. global den Transport teurer zu machen um lokale(re) produktionsketten zu fördern, das bräuchte jedoch eine weitesgehnde globale zustimmung.
Es ist also verständlich das manche Menschen Protektionismus als Lösungsversuch zur entschleunigung sehen..
"Die Globalisierung" an sich gibt es nicht. Wenn der Begriff einen Sinn haben soll, dann bestenfalls als Sammelbezeichnung für eine Reihe von sehr unterschiedlichen Prozessen von inter- bzw. supranationalen Verschränkungen in ganz verschiedenen Bereichen. Selbst wenn es nur um wirtschaftliche internationale Verflechtungen geht, lassen sich diese Prozesse aber nicht einfach an- und abschalten - es sei denn vielleicht im Rahmen eines quasi-planwirtschaftlichen Gesellschaftsumbaus. Was allerdings dort unwahrscheinlich ist, wo man selbst eine Krankenversicherung für "sozialistisch" hält.Faebio said:jemand der gegen die Globalisierung vorgeht
Rule zum Rabensang said:"Die Globalisierung" an sich gibt es nicht. Wenn der Begriff einen Sinn haben soll, dann bestenfalls als Sammelbezeichnung für eine Reihe von sehr unterschiedlichen Prozessen von inter- bzw. supranationalen Verschränkungen in ganz verschiedenen Bereichen. Selbst wenn es nur um wirtschaftliche internationale Verflechtungen geht, lassen sich diese Prozesse aber nicht einfach an- und abschalten - es sei denn vielleicht im Rahmen eines quasi-planwirtschaftlichen Gesellschaftsumbaus. Was allerdings dort unwahrscheinlich ist, wo man selbst eine Krankenversicherung für "sozialistisch" hält.Faebio said:jemand der gegen die Globalisierung vorgeht
Mal abgesehen davon, dass auch viele von Trumps eigenen Geschäften ohne das, was gerne unter Globalisierung geführt wird, nicht denkbar wären (bis hin zu indischen Miteigentümern seiner New Yorker Towers oder der Einflussnahme bei Planungen von Windparks in der Nähe seines schottischen Golfplatzes).
Irgendwie scheint auch niemand wahrnehmen zu wollen, dass die US-Wirtschaft durchaus zu den Profiteuren der gegenwärtigen weltwirtschaftlichen Situation gehört. Davon kommt nicht viel in der Bevölkerung an - aber das hat weniger mit "Globalisierung" als mit den Prinzipien kapitalistischen Wirtschaftens zu tun. Auch als die Industrie-/Produktionsstandorte noch nicht ausgelagert waren, stand dadurch der "kleine Mann" nicht automatisch besser da. Das Kommunistische Manifest ist in einer Zeit entstanden, in der die Globalisierung der Wirtschaft vergleichsweise wenig entwickelt und staatlicher Protektionismus noch en vogue war. Scheinbar gab es aber auch damals in den Augen des einen oder anderen Zeitgenossen Defizite. Auch die Große Depression (immer wieder gerne als Negativeffekt der Globalisierung verhaftet) hatte Ursachen, die von den Staaten hausgemacht waren, die Verschränkung der Finanzsysteme hat das ganze dann vor allem in der Wirkung verstärkt. Will heißen: es ist eine Fehleinschätzung, dass grundsätzlich früher alles besser war und "weniger Globalisierung" mit "mehr Arbeit, mehr Wohlstand, mehr Chancengleichheit" gleichzusetzen wäre. Willkürliches Beispiel: die Lebenserwartung, Ernährung und Aufstiegschancen von Arbeiterkindern sind in der globalisierten westlichen Welt zweifellos besser als vor 50, 100 oder 150 Jahren. Dafür darf man - neben vielen anderen Entwicklungen - sicher auch auf "Globalisierung" verweisen; immerhin müssen heute keine deutschen oder englischen Jugendlichen in Bergwerken ums Leben kommen, das machen jetzt Kinder in der Dritten Welt.
Wie auch immer - Trump zum Sachwalter einer gerechteren (Wirtschafts)Politik zu machen ist ungefähr so, als ob ich zur Bewachung meines Hauses einen polizeibekannten Schwerkriminellen anstelle, damit endlich mal einer vom Fach am Drücker ist.
Rule zum Rabensang said:Tatsächlich besteht zum Beispiel ein Kern der AFD-Wählerschaft nach einer Studie aus durchaus gebildetem Mittelstand - also nix von wegen Verlierer, Proletarier oder Abgehängte. Gefühlte Notlagen und tatsächliche Not können des weiteren ziemlich auseinanderklaffen.